Unterricht

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Carlos Castro ist ein junger Gitarrenlehrer mit langjähriger Erfahrung. Zur Zeit ist er als Lehrer an der J. G. Albrechtsberger Musikschule Klosterneuburg (Niederösterreich) und an der Carl Goldmark Musikschule Deutschkreutz (Burgenland) tätig. Mit großer Freude würde Castro an Ihrer Musikschule bzw. Gitarrenveranstaltung unterrichten! Es ist außerdem nach Vereinbarung möglich, bei ihm Privatstunden via Videokonferenz (Skype oder Google Hangouts) zu nehmen.

 

Sein lockerer Zugang zu Kindern und Jugendlichen, seine Ausgeglichenheit und sein persönliches Interesse an der musikalischen Entwicklung seiner SchülerInnen machen ihn zu einem sehr verantwortungsbewussten, involvierten, kreativen und positiv anspruchsvollen Lehrer, der zweifellos an das Talent seiner StudentInnen glaubt.

 

Die wichtigsten Werte seiner Unterrichtsvision sind: stets tiefen Respekt vor der Musik zu zeigen, die Botschaft des Komponisten so zuverlässig und sorgfältig wie möglich zu vermitteln (gemäß dem Stil und dem historischen Kontext) und eine starke Liebe für die Gitarre zu spüren (sie kennenzulernen, zu verstehen, auf sie zu hören und sie zu genießen).

 

“Während seiner zwei Jahre als Assistenzprofessor an der Schule der musikalischen Künste der Universität Costa Rica machten seine StudentInnen großartige Fortschritte, somit zeigte er seine Leistungsfähigkeiten als ein Lehrer ebenso wie seinen starken Sinn für Disziplin und Kooperation.“

—Ramonet Rodríguez, MA: Gitarrenlehrer der Universität Costa Rica

 

 

„Seit 2008 war er Assistenzprofessor der Gitarrenabteilung, wo er sich als ein verantwortungsbewusster, engagierter, kreativer und respektvoller Lehrer erwies. Einer, der ehrlich am Lernprozess seiner SchülerInnen interessiert ist und der sie dazu ermuntert, engagiertere Musiker mit großer Liebe und Respekt vor der Gitarre und der Musik zu sein.“

— M.Sc. María Clara Vargas Cullell: ehemalige Direktorin der Escuela de Artes Musicales, Universidad de Costa Rica

"Im Gespräch mit Carlos Alberto Castro"
Interview von Annelies Kühnelt

MEIN WEG ZUR MUSIK

In meiner Familie hat mein Vater immer meine zwei Schwestern und mich gefördert, ein Musikinstrument zu spielen und auf die Frage, welches Instrument ich spielen möchte, habe ich mich für die Gitarre entschieden. Das war für mich vertraut. Es gab etliche Gitarristen unter den Verwandten, das wollte ich auch und im Zuge meiner Ausbildung wurde daraus eine Leidenschaft. Wir Musiker sind glücklich – ja eigentlich privilegiert, im Vergleich zu anderen Arbeitsbereichen, weil wir uns sehr viel mit der Schönheit, mit diesem Zauber beschäftigen. Musik hat auch etwas mit Menschwerdung zu tun, ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens. Sie findet in ihrer universalen Sprache Zugang zu allen Herzen.

Die Gitarre ist für mich ein besonderes Instrument – mit ihren Klangfarben und –nuancen. Wie Hector Berlioz sagt – in der Gitarre liegt ein kleines Orchester. Die Gitarre ist dem Herzen am nächsten, mein Musizieren genieße ich so mit Körper und Seele. Das war ausschlaggebend, dass ich nach meinem doch sehr guten Schulabschluss, der mir auch andere berufliche Chancen bot, dennoch meine Zukunft nur in der Musik sah und weiter Gitarre studieren wollte. Mein Vater ließ sich schließlich durch meine Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit überzeugen, diesen Weg zu gehen und hat mich darin sehr unterstützt.

 

DIE GITARRE: BELIEBT WIE KEIN ANDERES INSTRUMENT

verführt als „Masseninstrument“ den Wert nicht richtig zu erkennen. Aber die Gitarre fordert, wie jedes Musikinstrument, intensive Beschäftigung. Gitarre ist, wenn wir alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen, ein durchaus komplexes Instrument. Und jeder, der sich auf dieses Instrument einlässt, wird mit einer ganz besonderen Beziehung zu ihr beschenkt und geht unter meiner Begleitung auf eine spannende Entdeckungsreise zu seinem persönlichen Klang auch zu sich selbst.

 

DER BEGINN

Die Wahrnehmung jeden Schülers, jeder Schülerin ist anders, das ist für mich interessant und eine Herausforderung. Das jeweilige Lernvermögen – manche lernen durch Imitation und manche mehr durch Erklärungen und diese unterschiedlichen Fähigkeiten – gilt es zu nützen und auszubauen. Ganz wesentlich für mich ist es, den Schüler in seinem Lernwillen ernst zu nehmen und ihn mit interessanten, spannenden Aufgaben zu motivieren. Wichtig ist mir, mit jeder Schülerin, mit jedem Schüler auf einer soliden Basis einen gewissen Standard zu erreichen. Im Prinzip hat jedes Kind Grundvoraussetzungen dazu. Der Weg dorthin ist jedoch von vielen Faktoren abhängig und ich kann sie dorthin begleiten, wobei sich dazu viele Möglichkeiten anbieten.

Die Vorstellung der Eltern ist es, ihren Kindern mit dem Musikinstrument eine attraktive Alternative – ich sage, etwas „Gesundes“ – zu all den kopflastigen Beschäftigungen (Computerspiele, Internet, Fernsehen…) zu bieten. Mit meinem Unterricht möchte ich meine Schüler dahin führen, dass sie spüren, die Gitarre ist ihnen eine wichtige Begleiterin. Mir ihr entdecken sie an sich neue Seiten, schlummernde Fähigkeiten und finden letztlich zu ihrer Musik.

Gitarre ist ein intimes Instrument. Sie hat nicht die Lautstärke üblicher Instrumente, das kann man als Nachteil sehen; ich sage, es ist ein Vorteil: man muss sehr genau hinhören und sie ist auf Zimmerlautstärke in jeder Wohnung zu jeder Tag und Nachtzeit spielbar.

Ich stamme aus Costa Rica und möchte hier auch einen Schwerpunkt auf das lateinamerikanische Repertoire legen, unsere auch raffinierte „ernste“ Musik (mit auszeichnenden Komponisten) als Bereicherung zur mitteleuropäischen Musik. Diese Vielfalt hat auch auf Schüler eine Anziehung. Gerade diese Rhythmen sind sehr passend für die Gitarre.

 

WETTBEWERBE

Hier rückt leider immer mehr der sportliche Aspekt in den Vordergrund. Alles wird zum Wettbewerb, in der Arbeit, in der Schule … und das schädigt die Musik. Man muss das sehr kritisch sehen. Nur die Besten profitieren wirklich, für alle anderen ist es meist frustrierend – Kinder sehen hier viel klarer, als wir Erwachsenen meinen. Und manchmal sind die Auswirkungen daher eher negativ. Für mich als neuer Lehrer ist hier die Diskussion darüber ein bisschen zu früh. Prinzipiell kann die Vorbereitung auf einen Wettbewerb auch sehr motivierend sein. Aber man muss die Ehrlichkeit und den Mut haben, gemeinsam zu entscheiden – selbst kurz davor – ob teilgenommen wird oder nicht. Und von Anfang an muss darüber Klartext gesprochen werden. Hier ist der Weg das Ziel…

Aber wertvoll für Schüler ist es, Erfahrungen im Spielen vor Publikum zu sammeln. Wenn hier Kinder außergewöhnlich gut sind, ist durchaus an die Teilnahme bei einem Wettbewerb zu denken. Doch auch mit dem Erwartungsdruck muss gelernt werden umzugehen. Die Schüler müssen selbst überzeugt sein und wollen, um ein positives Erlebnis daraus ziehen.

Vor allem sehe ich für mich eine wichtige Unterstützung als Lehrkraft darin, dass die Eltern an mich glauben und das läuft momentan sehr gut. Wenn die Schüler es ausdrücklich wollen, können Eltern im Unterricht dabei sein, aber immer geschieht es so, wie sich die Schüler am wohlsten fühlen. Mal ist es besser, sind die Schüler konzentrierter, wenn die Eltern nicht dabei sind. Hier wird sehr individuell entschieden. Die Kinder zeigen sofort, ob es ihnen angenehm ist oder nicht. Kinder können ihre Gefühle nicht verstecken, ich sehe und spüre das sehr genau. Das Wichtigste ist die positive Motivation. Nicht Pflicht, sondern Genuss soll das Spielen/Üben sein, wenn Schüler von sich aus einfach die Gitarre holen und spielen. Dann freuen mich Rückmeldungen von Eltern „plötzlich nimmt er/sie die Gitarre, ohne dass ich etwas davor sagen musste“.

 

MUSIK ALS LEBENSBEREICHERUNG

Ich finde, Kinder, die zu uns in die Musikschule kommen, haben einen anderen Zugang zum Leben, es eröffnen sich weitere Perspektiven, als für Kinder, die sich auf die Unterhaltungsindustrie beschränken. Selbst für Kinder, die Sport machen, wäre ein Instrument lernen eine Möglichkeit, weitere Seiten ihrer Persönlichkeit kennenzulernen. Die Musik hilft uns, einen Dialog mit unserer Innenwelt zu führen. Das wird leider mehr und mehr außer Acht gelassen und immer mehr der Leistung Wert gegeben. Natürlich wird auch beim Gitarre lernen Leistung verlangt, gemeint ist aber eine selbst gewollte, intensive Beschäftigung, die Freude macht und letztlich auch zum Staunen bringt, was alles möglich wird bzw. geworden ist.

Musik ist alles, selbst aus einer einfachen Zeile lassen sich viele Facetten des Ausdrucks zum Klingen bringen. Und meine Aufgabe sehe ich darin, die Schüler auf die Suche nach ihrer eigenen Aussage zu führen und zu begleiten. Die eigene Seele sollte immer mitklingen. Der Schüler kommt zu mir, um mit gutem Rüstzeug selbst auf Entdeckungsreise nach seinem ganz eigenen Klang gehen zu können. Die Erlebnisse im Schulalltag hinterlassen oft Spuren. Mit der Gitarre ist man nur „man selbst“. Die eigenen Gefühle entdecken, sie zuzulassen, sie in ihr Spiel verweben, macht auch für Gefühle anderer sensibler. Und mit der Musik kommt die Freude wieder. Musik trägt somit wesentlich zur geistigen/seelischen Gesundheit, Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung bei.

DU KANNST MEINE AUFNAHMEN HÖREN

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