MUSIKALISCHE HOMMAGE AN

JORGE JIMÉNEZ DEREDIA

Canto a la Vida ist eine Hommage an die Karriere des Maestro Jorge Jiménez Deredia durch die Produktion musikalischer Werke, die von einigen seiner repräsentativsten Werke inspiriert wurden, deren Titel aus musikalischer Sicht durchaus suggestiv sind.

Der Projektname basiert auf einem der ikonischsten Stücke des Künstlers, dessen skulpturale Arbeit von der Steinsphäre inspiriert wird, die das wichtigste Symbol der Boruca-Kultur ist. Er ist seit Jahrzehnten der costa-ricanische Bildhauer mit der besten internationalen Projektion durch erfolgreiche Ausstellungen rund um die Welt. Sein transmutativer Symbolismus hat eine solche mystische, spirituelle und semiotische Kraft, dass die Inspirationsquelle für sechs prominenten Komponisten —fünf Costa Ricanern und einen Italienern— geworden ist. Sie erhielten den Auftrag, sechs neue musikalischen Werke für Solo-Gitarre zu komponieren, die 2018 entstanden sind.

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KOMPONISTEN UND SKULPTUREN

Alonso Torres

Komponist aus Costa Rica mit einem Master-Abschluss in Multimedia an der Universität Porto und promoviert derzeit in Komposition an der Universität Aveiro in Portugal. Gewinner von drei Auszeichnungen des Verbandes der Komponisten und Musikautoren (ACAM) in Costa Rica. Er integriert den Einfluss der europäischen Kunstmusik, des Jazz und der Tradition Costa Ricas in seine Werke. Seine „Genesis“ ist eine Darstellung der Transmutation von einem Keimwesen in einem Ei zu einer weiblichen Figur, die am Ende mit voller Freude und Freiheit tanzt. Alle vier Sätze basieren auf demselben Motiv, was ihnen eine thematische Einheit innerhalb von sehr unterschiedlichen Atmosphären gibt, mit einem allgemeinen Gefühl von Nüchternheit, Eleganz und Transparenz.

Carlos José Castro Mora

Professor für Komposition an der Universidad de Costa Rica und wurde mit dem Latin Grammy Award 2008 in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches klassisches Musikwerk“ ausgezeichnet. Co-Gewinner des Latin Grammy 2017 mit dem nationalen Sinfonieorchester Costa Ricas in der Kategorie „Beste Produktion zeitgenössischer klassischen Musik“ und viermaliger Preisträger des nationalen Musikpreises. Crepúsculo („Zwielicht“) ist eine musikalische Reise durch den subtilen Übergang im Verlauf des Sonnenuntergangs, wobei meditative Passagen mit sehr energischen und rhythmischen Passagen abwechseln, unter Verwendung von verschiedensten Klangfarben des Instruments.

José Mora-Jiménez

Er schloss sein Kompositionsstudium am Königlichen Konservatorium zu Den Haag ab und lebt seit 2006 in den Niederlanden. Gewinner von mehreren Kompositionspreise in Europa und den USA sowie dem Carlos Enrique Vargas Nationalmusikpreis 2018 in Komposition. Seine vier „Totems“ sind musikalische Momente, die die nächtlichen Phasen einer Fledermaus beschreiben: seitdem die Dunkelheit der Nacht wiederkehrt, die sie zum Aufwachen bringt und sie auf den Flug vorbereitet, der ihr das Essen und die Interaktion mit ihresgleichen gibt, bis zum Zeitpunkt der Morgendämmerung, die sie in ihr Versteck zurückzwingt, um vom Tageslicht fernzubleiben. Diese Stücke haben einen minimalistischen Stil, sind dennoch sehr deskriptiv und energisch in ihren musikalischen Gesten, die auf sehr organische Weise in scheinbarer Einfachheit entwickelt werden.

Marco De Biasi

Dieser italienische Gitarrist hat 12 erste Preise in vielen der angesehensten Gitarrenkompositionswettbewerben in Italien und weltweit gewonnen. Seine künstlerische Tätigkeit basiert auf dem Experimentieren mit synästhetischen Werken im Zusammenspiel von Musik und Farbe. „Canto a la Vida“ („Gesang an das Leben„) ist ein Meisterwerk mit einer primitivistischen Sprache und einer überwältigenden Energie, die sich vom einfachen Anfangsmotiv bis zur maximal möglichen Komplexität entfaltet, die die Gitarre je aushalten kann. Es ist eine sehr aufregende musikalische Erzählung durch die Legende von Xbalanque und Hunahpu, den Zwillingshelden des Popol Vuh, die am Maya-Ballspiel teilnehmen, bis sie zum Mond bzw. zur Sonne umgewandelt werden.

Edín Solís

Gitarrist des Trios Éditus; Gewinner von drei Grammys für seine Zusammenarbeit mit Rubén Blades in den Jahren 2000 und 2003. Er ist auch ein gefragter Arrangeur, Produzent und Filmmusikkomponist. Sein Stück „Recuerdo Profundo“ („Tiefe Erinnerung„) hat von Anfang an eine starke emotionale Wirkung mit ausdrucksstarken Akkorden und langsamen, pathetischen Abschnitten, während er die melodischen Fähigkeiten der Gitarre in all ihrem Tonumfang durch die Tremolo-Technik ausnutzt.

José Arias

Einer der jüngsten unter den bedeutendsten Komponisten für Gitarre in Costa Rica. Er studierte Komposition bei Luis Diego Herra und Carlos José Castro an der Universidad de Costa Rica. Seine Werke für Solo-Gitarre, Kammermusik und verschiedene Gitarrenensembles wurden in mehreren Ländern Lateinamerikas, Europas und Asiens aufgeführt. Durch Imagen Cósmica(„Kosmisches Abbild„) versetzt uns der Komponist in eine andere mystische Dimension, in der die einfachen Melodien in eine übernatürliche Harmonie mittels einer alternativen Stimmung der sechs Saiten verkleidet werden, während ein geheimnisvolles Gefühl durch viele kontrastierenden Abschnitte bis zum Ende aufrechterhalten wird.

DEREDIA UND DIE SPHÄREN...

Canto a la Vida ist ein künstlerischer Prozess, der vor Jahrhunderten mit den von unseren Boruca-Vorfahren bildhauerten Steinsphären begann, die die Genesis des Werkes von Jiménez Deredia waren, der gleichzeitig die Botschaft, die unsere Ureinwohner für die Nachwelt zurückgelassen haben, entschlüsseln konnte. Die Skulpturen dieses costa-ricanischen Künstlers sind ein kreativer Impuls für die Komponisten, deren Musik durch die musikalische Interpretation auf der Gitarre von der Partitur zu einem Klangergebnis gebracht wird, in ähnlicher Weise wie der Bildhauer den Stein bis zu seinem Endergebnis meißelt. Die Skulpturen von Jiménez Deredia zeigen eine innewohnende musikalische Entwicklung von der formalen Sicht aus. Eine Musikkomposition, die von einer seiner Skulpturen inspiriert ist, ist eine ästhetische Ergänzung zu seinem Werk und gibt der im skulpturalen Objekt angesammelten Musik eine Stimme.

Aufgrund der Interaktion des costa-ricanischen und des italienischen Talents, die den künstlerischen Laufbahn von Jiménez Deredia —wer bereits seit Jahrzehnten in Italien etabliert ist— auszeichnet, wurde diese Idee ans Licht gebracht, künstlerische Disziplinen zu artikulieren, um neue kreative Möglichkeiten zu schaffen.

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Der Projektbeförderer Carlos Alberto Castro —ein seit 2011 in Österreich ansässiger Gitarrist aus Costa Rica, dem sich die 6 neuen Kompositionen widmeten— begann mit der Konzeption des Projekts im Juli 2017 und nahm die Werke Anfang Februar 2019 bei Baros Records in Slowenien auf.

 

„Für mich als Gitarrist und Förderer der Konzertmusik Costa Ricas ist Canto a la Vida eine hervorragende Gelegenheit, die Vielfalt der Kompositionssprachen, die unter unseren Komponisten zu finden sind, aufzudecken und zu verbreiten, als sie unter einem einzigen Motto mit einem gemeinsamen Ziel zusammengebracht wurden: eine musikalische Lesung des Werkes von Jorge Jiménez Deredia zu entwickeln, während wir seine künstlerische Karriere würdigen und die Costa Ricaner dazu anregen, seine Arbeit wahrzunehmen. Außerdem ist es wirklich ein großes Kompliment an mich seitens der beteiligten Komponisten, die ihr Vertrauen in meine Arbeit setzen, indem sie neue Werke komponieren, damit ich das Privileg habe ihre Premiere zu spielen. In der costa-ricanischen Gitarrenumgebung gab es noch nie ein ähnliches Projekt, bei dem die herausragendsten Komponisten in einem gemeinsamen Projekt artikuliert wurden, und das ist etwas ganz Besonderes.“

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